27.04.2014
Am vergangenen Weekend ging`s
wie geplant in den Nordharz, um beim 6. Bad Harzburger Bike Marathon in die
neue Rennsaison zu starten. In Vorbereitung auf das erste lange Straßenrennen
im Mai, den G.F. Nove Colli in Italien, hatte ich für die Langstrecke gemeldet,
d.h. 95km mit 2750hm, die sich auf 5 Runden verteilen. Knackige Anstiege,
schöne Trails und schnelle, teils technische Abfahrten die kaum Zeit zum
Verschnaufen lassen. Eigentlich sollte man so einen harten Kanten nicht aus
einer langen, dritten Trainingswoche heraus fahren, schon gar nicht mit
übertrieben Erwartungen. Entsprechend hatte ich auch nur die Top 10 anvisiert
und selbst das sollte nicht leicht werden, da die Langstrecke in diesem Jahr
wirklich sehr stark besetzt war und die meisten der top Fahrer, wie: Danowski, Nipperdey,
Vettermann, Meyer, Götze, Nützsche, schon einige Rennkilometer in den Beinen
hatten, um hier nur einige zu nennen.
Die Piste war im Vergleich
zum letzten Jahr staubtrocken, das Wetter spielte auch mit, und so wurde –
bedingt durch unzählige Nachmeldungen – der Start um 15 Minuten nach hinten
geschoben. 10 Uhr ging`s dann endlich auf die Strecke, und in die Verfolgung der
beiden Sprinter, die sich am Vortag die ausgeschriebene Zeitbonifikation des
Sprintrennens geangelt hatten. Eine, na sagen wir mal – suboptimale Regelung –
die für einige Diskussionen im Starterfeld sorgte, im Rennen dann aber kaum ins
Gewicht fiel.
Im Anstieg, hinauf zur
Engstelle des ersten Steilanstieges, gab es dann wie üblich die ersten
Positionskämpfe. Reiht man sich hier zu weit hinten ein, geht man gewöhnlich
einige Meter zu Fuß und so kam es diesmal leider auch für mich. An ca. 8.
Position kam ich glücklicher Weise recht schnell wieder in den Sattel und auch
ins Laktat. Ich folgte der Gruppe um Danowski, Nipperdey und Götze, die schon
einige Meter enteilt waren und konnte im Flachstück des Bergrückens, also ca.
Mitte der ersten Runde, nochmal an Danos Heck ankoppeln, bevor mich ein
Kettenklemmer – den ich zwar zügig entwirren konnte – abermals zurückwarf. Im
Downhill hinunter zur Rennbahn, also dem Start-Zielbereich des Rennens, konnte
der Straßenfahrer erwartungsgemäß keinen Boden gutmachen, verloren habe ich
hier aber auch nur wenige Sekunden, da mir die Strecke aus den vergangenen
Jahren bekannt war.
Der Altersklassensieg war
also enteilt, das Rennen noch lang, und so versuchte ich erst mal mein Tempo zu
finden und nicht zu überziehen. In Folge schloss dann eine 3er Gruppe um M.
Meyer, C. Knappe und P. Wolf zu mir auf, mit der ich dann auch in die zweite
Runde ging. Erwähnen möchte ich hier die sportliche Geste von C. Knappe (Team
Kröning), der mich am Fuß des letzten Anstieges der 2. Runde einige Meter
schob, da mein Umwerfer kurzzeitig seinen Dienst quittierte und ich mich in
Stehversuchen übte. Danke nochmals Christian!
Im ersten langen Anstieg von
Runde 3 verabschiedete sich dann Matej Meyer nach vorn, ich überlegte
nachzusetzen, entschied mich aber erst mal abzuwarten und nicht zu überziehen,
denn die beiden letzten Runden haben es nochmal in sich, besonders wenn man
davor zu viele Körner verschossen hat. Ich fuhr recht konstant mein Tempo, die
beiden verbliebenen Begleiter nahmen dann wohl im ersten Anstieg der 4. Runde
das Tempo raus – verabschiedeten sich nach hinten, und so stand ich plötzlich
allein im Wind. Nachfolgend betrachtet hätte ich mich natürlich sofort an
Matej`s Hinterrad klemmen sollen, der auch hinten raus ein sehr kontrolliertes
Rennen fuhr – noch 2 Fahrer abstellte – und gesamt 4ter wurde. Hätte-hätte… Was
für mich folgte waren ca. 35km Einzelzeitfahren, die ich doch recht konstant
absolvierte, und so überquerte ich die Ziellinie nach 4:26 Std. als gesamt 7ter
und 2ter meiner AK – hinter einem überragenden S. Danowski (Bergamont) – der
gesamt 2ter wurde, und vor einem starken Olaf Nützsche (Rapiro Racing) der mir
dicht auf den Fersen hing.
Ein solider Saisonstart, die
Form ist ausbaufähig, bissl mehr wäre schon möglich gewesen und ich bin
gespannt wie`s weitergeht…
Bis die Tage
Euer Straßenfahrer
Alle Infos und Ergebnisse,
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