Donnerstag, 24. Mai 2012

42. Gran Fondo Nove Colli









POLENTA….. PIEVE DI RIVOSCHIO….. CIOLA….. BARBOTTO…..MONTE TIFFI….. PERTICARA….. MONTE PUGLIANO….. PASSO DELLE SIEPI und GOROLO! So die klangvollen Namen der 9 romagnolischen Anstiege, die es beim Nove Colli zu bezwingen gilt! In Summe 3840 Höhenmeter, verteilt auf 200km traumhafter italienischer Straßen-Radsportkulisse! Doch vorher war da ja noch das 10tägige Trainingslager, und wie schon seit einigen Jahren hatten wir auch diesmal den Badeort Milano Marittima als Basis für unsere Trainingstouren gewählt.  Ein wirklich schönes Badeörtchen im Schatten unzähliger Pinien, mit weißem Sandstrand, kleinen Cafés und direkt am Jachthafen gegenüber Cervia. Hier lässt es sich zur Vorsaison aushalten! Neben Teamkollege „Meiner“  war diesmal auch „Altmeister“ Meier dabei, der sich nicht scheute seinen „Heizölmaserati“  über die 1000km Anfahrt nach Bella Italia zu quälen!

Das Wetter war im Wesentlichen perfekt und trotz zweier Regentage konnten wir genügend Kilometer bzw.  Höhenmeter sammeln und gezielt an der Kraftausdauer arbeiten!  Der Spaß kam dabei auch nicht zu kurz, wofür nicht zuletzt der Derk - alias „Helmuth“ und die „Eibenstocker-Drei-Talsperren-Mafia“  verantwortlich waren! 

Schade dass die 10 Tage wieder so schnell vergingen, aber da war ja dann noch das Rennen am Sonntag! Wenn Ihr meinen Bericht aus dem letzten Jahr gelesen habt, dann wisst Ihr ja dass diesmal  „nur“ die Qualifikation, Gruppe Rot, fürs Rennen in 2013 anstand. Dazu ist die lange Strecke, also die 200km mit den 9 Colli´s, in unter 7.30 Stunden zu bewältigen. Bei meinem derzeitigen Trainingszustand sollte das kein Problem sein, auch wenn die Beine nach den intensiven Trainingstagen schon ziemlich müde waren! Ziel war also, aus dem zweiten, weißen Startblock heraus ein  gutes Trainingsrennen zu fahren und die Qualifikation für den ersten, roten  Startblock in 2013 zu erreichen, um dann nochmal das Messer zwischen die Zähne zu nehmen und auf vordere Platzierung zu fahren. Wie gesagt, die Form sollte das möglich machen und auch die „Verbottelung“ durch Freund und Teamkollega „Meiner“ war perfekt organisiert! Nur der Wetterbericht für den Renntag war nicht so prickelnd, denn es war schon am Vormittag mit Regen zu rechnen! Wasserscheu bin ich nicht, aber bei Regen und im Rennmodus werden die dortigen Abfahrten mit den unzähligen Serpentinen zum Glücksspiel! 

Nach einer etwas unruhigen Nacht klingelte der Wecker pünktlich, 3:45Uhr, in derselben. Frühstück 4:00Uhr bis 4:15Uhr. Beim Luftaufpumpen die Ausläufer des Erdbebens verpasst, das die Emilia Romagna mit einer Stärke von 6,0 ordentlich durchrüttelte und auch unser Hotel mit Stärke 3,5 für 20 Sekunden ins schaukeln brachte! 4:30 mussten wir dann aber auch schon starten, um pünktlich 5:00Uhr noch einen Platz in Startreihe 1 zu bekommen. Die 15km nach Cesenatico nutzte ich wie immer für eine kurze Vorbelastung, dann waren wir auch schon im Hafen und bogen in die Gasse zum Startblock Weiß ein. Ein guter Startplatz war auch noch zu haben, dann galt es die Stunde bis zum Start zu überbrücken und dabei nicht zu erfrieren, denn es war schon noch empfindlich kalt an diesem Sonntagmorgen! Zum Glück stand der „Meiner“ direkt neben mir an der Absperrung, denn somit konnte ich meine warmen Sachen bis kurz vor Start anbehalten. Auch die Anne und des „Meiners“ Mutsch wollten sich den Start der 12000 Fahrer nicht entgehen lassen und reihten sich kurz vor 6:00Uhr in die Zuschauermenge ein. 

Nach der kirchlichen Segnung der Fahrer bzw. der Veranstaltung ging, Punkt 6:00Uhr, der ca.1500 köpfige Rote Startblock auf die Strecke. 5 Minuten danach war es dann endlich auch bei uns soweit und Block Weiß ging in die Verfolgung. Ich kam recht gut weg und versuchte mich schon auf den ersten 30 flachen Kilometern im vorderen Bereich aufzuhalten, um möglichen Stürzen zu entgehen. Nach anfänglicher „Bummelei“  fand sich nach den ersten Kreisverkehren eine Reihe von ambitionierten Fahrern zusammen, dann waren wir auch schon im Renntempo und die Kette rechts! Mühe hatte ich keine das Tempo zu gehen, auch wenn ich bei den vielen Wechseln öfters im Wind stand. Bertinoro und Polenta waren schnell „überrollt“ dann ging es in den Rivoschio, wo wir bereits auf den hinteren Teil des Roten Blocks auffuhren. Ich fuhr ein recht gutes Tempo und konnte schon hier viele Plätze gutmachen. Die steile Abfahrt vom Rivoschio wurde mit neuem Straßenbelag etwas „entschärft“ und am Ciola setzte ich meine Aufholjagd fort und arbeitete mich im Anstieg Platz für Platz nach vorn. Der Himmel zog sich nun langsam zu und auf dem Bergrücken konnte man schon die Regenwolken sehen die am nächsten Anstieg auf uns warteten. 


Am schwersten Anstieg,  hinauf zum Barbotto, kam dann auch die befürchtete Dusche und es regnete sich ein! Oben angekommen und frisch verbottelt war es dann Zeit die leichte Regenjacke überzuziehen, die mir der „Meiner“ bei der Versorgung  in die Trikottasche stopfte, denn es wurde trotz Rennmodus empfindlich kalt! Kneifen gab´s heute nicht, und so bog ich an der 135/200 Gabelung nach rechts ab! Die lange Abfahrt nach Ponte Uso meisterte ich trotz meiner Carbon-Laufräder und strömenden Regen recht zügig, dann war ich auch schon im zweiten Teil der Strecke und ein Blick auf die Daten meines ROX machten mich zuversichtlich, denn ich lag wirklich gut in der Zeit! Fahrer um Fahrer, Gruppe um Gruppe konnte ich mich nach vorne arbeiten! Drei Anstiege weiter und noch zweimal vom „Meiner“ verbottelt, war es dann wieder trocken und auch die Temperaturen stiegen stetig! Am Passo Delle Siepi bzw. Passo Grillo, wie Ihn die Insider nennen, gab es dann nochmal Getränke und auch die Regenjacke konnte der „Meiner“ wieder im Rucksack versenken. Hier und auch am Gorolo konnte ich dann noch 2 schnelle Gruppen stellen! Oben am Gorolo griff ich mir von einem „Risto“ noch einen Becher Cola, dann bog ich rechts in die Abfahrt und das 30 km lange Flachstück nach Cesenatico ein. Die Gruppe mit ca.20 Fahrern, in der ich mich jetzt befand, machte nochmal ordentlich Tempo, dann kam langsam aber sicher das Hochhaus von Cesenatico in Sicht und damit auch das Ziel! 

Nachdem ich auch noch die verwinkelte Einfahrt zur Zielgeraden und den folgenden Zielsprint sturzfrei meisterte, fuhr ich mit 06:34:49 über die Ziellinie. Am Ende reichte das für Platz 144 und ich unterbot somit die benötigte Qualifikationszeit um rund 1 Stunde! Auch die Gruppe mit Platz 100 war nur 1 Minute vor mir im Ziel und das trotz meiner Aufholjagd aus Gruppe Weiß!

Ein Ergebnis mit dem ich an diesem Tag mehr als zufrieden sein kann und das mich für die nächsten Rennen zuversichtlich stimmt! Die Rote Startnummer habe ich mir somit zurück erkämpft, woran natürlich der „Meiner“ einen wesentlichen Anteil trägt, denn auch sein Wecker klingelte 3:45Uhr, auch er stand die Stunde bis zum Start in der Kälte um mir Gesellschaft zu leisten, und auch er fuhr an diesem Tag 140km und zwar mit Rucksack, stand im Regen und wartete auf meine Durchfahrt um mich perfekt zu „Verbotteln“ und zu Motivieren! DANKE! 

Im nächsten Jahr stehe ich also wieder ganz vorn und dann geht’s nochmal richtig scharf!

Aber auch ohne Trainingslager und Nove Colli ist die Emilia Romagna eine Reise wert! Das perfekt organisierte Rennen kann ich wirklich nur weiterempfehlen und ich freue mich schon auf 2013! 

In questo senso, 

Ciao

Eurer Straßenfahrer

Alle Informationen, Links, und Ergebnisse zum Rennen findet Ihr hier:




Sonntag, 6. Mai 2012

7. Halden-Bike-Marathon in Löbichau


05.05.2012

Es gab mehrere Gründe, warum ich eigentlich nicht nach Löbichau fahren wollte! Zum einen hatte ich mich, vom Rennen der letzten Woche, noch nicht wirklich voll regeneriert, die Zerrung im Knie, die mir noch immer etwas Probleme macht und das Italien-Trainingslager, welches schon am nächsten Wochenende beginnt und ich somit nicht gefährden wollte. Andererseits wollte ich vorm Nove Colli noch einen entsprechenden Trainingsreiz setzen und saß schlussendlich dann doch im Auto und fuhr die 30 Minuten in Richtung Ronneburg. Auch weil ich mit dem Haldenrennen noch eine Rechnung offen hatte und mich endlich von den unschönen Erinnerungen des Vorjahres verabschieden wollte! Auf der Langstrecke waren wieder 4 Runden a 25 km zu bewältigen, mit der Einführungsrunde in Summe 102 km mit 1500 hm. Mittelstrecke 2 Runden und Kurzstrecke 1-mal über die Abraum-Halde. Eine ruppige Strecke mit steilen Böschungen, holprigen Feldwegen, und der Strahlenbehandlung beim Überfahren der Ronneburger Halde! Die Strecke liegt mir eigentlich gar nicht, aber egal, als Intervalltraining zum Formaufbau ganz passend! Für Mittel und Kurzstrecke hatten sich jeweils ca. 80 Fahrer eingeschrieben, nur an die 4 Runden, da trauten sich heute nicht so viele ran, was nicht zuletzt an der DM lag, die an diesem Wochenende in Singen ausgetragen wurde. In Abwesenheit eines Großteils der Westsächsischen Mountainbike-Elite standen somit nur ca. 20 Fahrer am Start der Langstrecke. Auch Teamkollege Dr.O hatte lang gemeldet und nach den gemeinsamen Vorbereitungen ging es 12 Uhr auf die Strecke. Die Einführungsrunde wurde noch recht verhalten gefahren, dann zog „Rudi the Rocket“ vom Biehler Werksteam mit seinem 29er TBR am Hahn und trennte die dreiköpfige Spitzengruppe mit Robodoc und dem Straßenfahrer vom Rest des Feldes. Rudi war richtig gut drauf und ich hatte zeitweise Mühe nach den technischen Passagen den Anschluss nicht zu verpassen! Auch Dr. O machte einen sehr frischen Eindruck und der Abstand nach hinten vergrößerte sich rasant. Ende der zweiten Runde musste Rudi „the bald-headed Rocket“ dann leider einen Boxenstopp absolvieren um seinen Sattel wieder festzuschrauben, der drohte sich unter seinem Allerwertesten zu verabschieden. Shit Happens, jetzt waren wir nur noch zu zweit im Wind und zwei Runden waren ja noch offen! Runde drei fuhren wir dann, in Anbetracht unseres Vorsprungs, relativ kraftschonend. In Runde vier kam dann wie befürchtet der Regenguss und mit Ihm wurde es schlagartig kalt! Am Rapsfeld, kurz vorm Strahlenzentrum, war meine Brille dann so zu, dass ich die Strecke nicht mehr richtig sah und auf dem engen Holper-Trail mit dem Hinterrad abschmierte und mit dem Vorderrad im Gesträuch einfädelte. Nix passiert, es ging ja leicht bergauf und so nutzte ich die Situation um mich meiner Brille zu entledigen, was wörtlich zu nehmen ist, wie sich später herausstellen sollte, da das Glas den Transport in der sandigen Trikotasche leider nicht überlebte! Robodoc musste ich in dieser Situation ziehen lassen, aber er war heute auch ohne diesen Fahrfehler der Bessere! Nach letztmaliger Bestrahlung überquerte ich 2 Minuten nach ihm die Ziellinie in Löbichau als gesamt Zweiter. Rudi wurde trotz Reparatur und nach starker Aufholjagd Dritter!

Auf der Mittelstrecke wurde Teamkollege LuHo 13. und Sören 2. der AK , auf der Kurzstrecke holte sich Marcel „Steini“ Stein den 3. Gesamtplatz. In Summe also ein recht erfolgreicher Tag fürs Team Stein Bikes!

Fazit: 
Mit dem Haldenrennen habe ich das Kriegsbeil begraben, das teaminterne „Duell“ ging diesmal klar an Robodoc, dem ich nochmals zum Sieg gratuliere und viel Erfolg für die folgende Alpentrophy wünsche und bei mir gibt’s ab nächstem Wochenende endlich wieder Caffé der diesen Namen auch verdient! Der Verlust des Brillenglases wurde durch das Preisgeld halbwegs gedeckt und mit meiner derzeitigen Form bin ich ganz zufrieden! Tetesept Rheumabad wirkt Wunder und ich wäre gern nochmal 35! Nach dem Trainingslager sehen wir weiter…

Ciao!

Euer Straßenfahrer




Alle Ergebnisse findet Ihr hier:

http://www.radsport-altenburg.de/images/stories/ergebnisse/mtb-rennen/2012/ergebnisse_hbm2012.pdf

Infos zum Race über die Seite vom SV Altenburg:

http://www.radsport-altenburg.de/

Dienstag, 1. Mai 2012

Bad Harzburger BIO Racer Bike-Marathon

29.04.2012

Das zweite Rennen der Saison und es ging schon wieder in Richtung Harz. Diesmal auf die Nordseite ins beschauliche Bad Harzburg, zum ersten Rennen der Harzcupwertung. Der Start der beiden Hauptrennen sollte 9.45 Uhr bzw. 10.00 Uhr erfolgen und so entschied ich mich, zusammen mit Altmeister Meier, bereits am Vorabend anzureisen um im Kurort zu übernachten. Mit Glück und nach 15 Anrufen konnte ich dann doch noch ein günstiges Doppelzimmer reservieren, was durch das verlängerte 1.Mai Wochenende und die Walpurgisnacht ungefähr so einfach war, wie einen Race King Supersonic mit Notubes zu dichten! Scheinbar aussichtslos! Naja, Glück gehabt! Auch der Altmeister war mal pünktlich und stand, wie ausgemacht am Samstag, Punkt 17.00 Uhr, mit seinem Heizölmaserati auf der Matte. Die Räder auf den Dachträger geschnallt und in weiser Voraussicht hatte ich die Gabel, das Steuerrohr und den Lenker mit Folie abgeklebt! Ist eigentlich auch nicht mein Ding, der Radtransport auf´m Dach, aber Regen war ja nicht gemeldet und wenn der Altmeister schon mal Chauffeur spielt, da sag ich nicht nein! Und es kam dann auch so, wie ich mir das ausgemalt hatte! Der sonnig warme Nachmittag trieb alles was Flügel hat in die Luft und der Zustand der Polo-Frontscheibe kündigte schon das Ausmaß der Kollateralschäden an! Unser Hotel erreichten wir gegen 20.00 Uhr und mit uns ca. 2 kg sächsisch-anhaltinischer Insektenleichen, die auf des Altmeisters Bike den Übergang ins Nirwana gefunden hatten. Ekelhaft! 
Hotel und Frühstück waren ganz ok, dann fuhren wir ausgeschlafen zur Bad Harzburger Galopprennbahn, dem Start und Zielbereich bzw. der Rundendurchfahrt des Rennens. Mit Dr.O, dem Meiner, Altmeister Meier und meiner Wenigkeit waren 4 Steinbiker vertreten. Katja und des Meiners Mutsch waren auch wieder dabei und kümmerten sich um unsere Bottels. Bei frühsommerlichen Temperaturen, mit knapp unter 30°, ein zentraler Erfolgsfaktor! Zur Wahl standen 1,2,3 und 5 Runden zu je 19km und 550hm! Seppl und der Meiner entschieden sich für die 57 km mit 1650hm. Andre und Ich hatten uns für die 95 km mit 2745hm eingeschrieben. Kein Pappenstiel für Ende April, aber als Vorbereitung für den Nove Colli im Mai, eine sinnvoller Trainingsreiz! Die Strecke kannte ich nicht und hatte somit auch keine großen Erwartungen, hinsichtlich meines Resultats und wie schon im Kyffhäuser Bericht erwähnt, liegen meine Ziele in der zweiten Jahreshälfte! Das 95 km Rennen war stark besetzt und neben Lokalmatador Danny Götze und Johannes Nipperdey von NRT Bad Bikes waren auch Matej Meyer vom 1. Suhler MTB Club und einige Fahrer von Focus RAPIRO Racing am Start. Auch der ehemalige Straßenfahrer und Deutsche Querfeldein-Meister 2008, Lars van der Sloot, gab sich die Ehre und meldete für die 5 Runden. In Summe trauten sich ca. 60 Fahrer an die Marathondistanz.
Dr.O, der die Strecke aus den Vorjahren kannte, gab noch einige Tipps und verwendete dabei mehrfach das Wort „steil“, was mich schon etwas beunruhigte, da unser Bergspezialist dieses Adjektiv eigentlich nicht so häufig benutzt! Dann fuhren wir uns warm und besichtigten dabei den ersten 350hm Anstieg und die erste Schlüsselstelle mit der Einfahrt in den Steilanstieg. Spätestens jetzt war klar warum sich die Mehrzahl der Fahrer „nur“ für die Mitteldistanz gemeldet hatte! Mit meiner max. 30/34 Übersetzung kam ich hier recht schnell an die Schwelle, was wenigstens das „Warmfahren“ effektiv gestaltete, da man recht zügig im Laktat war! Nach besagter Schlüsselstelle folgten dann ca. 200 hm Singletrail mit geschätzten 23% Durchschnittssteigung. Einmal ist keinmal, aber im Renntempo 5-mal da hoch ist schon eine Hausnummer, trotz dessen auch ich gerne Berge fahre! Fast hätte ich noch umgemeldet, aber der Mensch wächst ja bekanntlich mit seinen Herausforderungen! 9.45 wurden wir auf die Strecke geschickt und nach kurzer Umrundung der Galopprennbahn ging es in besagten Anstieg! Ich konnte mich an ca. 12 Position der Spitzengruppe und hinter Lars van der Sloot einsortieren, dann waren wir auch schon an der ersten Schlüsselstelle, wo es erwartungsgemäß zum ersten kleinen Stau kam. Also kurz vom Bike und 20 Meter zu Fuß, dann hatte sich die Situation etwas entzerrt! Also wieder rauf aufs Bike und den Anschluss zur Gruppe nicht verlieren! Auf dem Bergrücken folgten einige interessante Singletrails und weitere Höhenmeter auf Schotterwegen. In Summe 10 km Bergauf, dann folgten die Bergab-Passagen mit teilweise recht ruppigen, verblockten und schnellen Trails! Streckenkenntnis war hier der entscheidende Vorteil, doch trotzdem konnte der Straßenfahrer die 12 köpfige Spitzengruppe bis Ende der ersten Runde halten! Ich fühlte mich recht sicher, aber verlor trotzdem kurzzeitig den Anschluss im letzten Downhill, da ich im ersten Durchgang nicht zu viel riskieren wollte! Eine wirklich schöne und sehr selektive Strecke hat man hier zusammengestellt und so tat sich nach hinten auch sehr schnell ein größeres Loch auf. Ich versuchte kontrolliert „mein Tempo“ zu fahren und den entstandenen Abstand zur Spitze konstant zu halten. Auch wenn ich auf den Drücker-Stücken des Bergrückens allein im Wind stand. Bei der Rundendurchfahrt auf der Rennbahn hatte ich ca. 1 Minute auf die Gruppe mit van der Sloot und D. Götze, die gerade in die zweite Runde gingen. Da bei der Ein und Ausfahrt der Arena ein kurzer Abschnitt parallel befahren wurde, konnte ich hier auch die Gesichter der anderen vor mir liegenden Fahrer checken und da hatten wohl einige etwas überzogen! In Runde 2 und 3 platzten wie vermutet einige Fahrer aus der Spitzengruppe und in Runde 4 gesellte sich dann Wouter Declercq zu mir. Der Belgier hatte noch ordentlich Druck auf der Kurbel und so arbeiteten wir, nach kurzer Absprache, gut zusammen. In der Abfahrt mit der Bachdurchfahrt standen dann Danny Götze und Johannes Nipperdey von NRT Bad Bikes mit Reifenschaden im Wald. Ärgerlich für den Lokalmatador, der das Rennen hier beenden musste! Die Temperaturen stiegen ständig und so langsam ging dem Pommes-Frites das Bratfett aus! Im Steilanstieg der 5. Runde konnte der Belgier unser Tempo dann nicht mehr halten und nahm etwas raus. Ich hatte noch recht gute Beine, aber war schon froh als ich den Steilanstieg in der letzten Runde hinter mir hatte! Also nochmal alleine die Drücker-Passagen gemeistert, dann ging es in den finalen Downhill. Die Arme schmerzten durch die ruppigen Trails mittlerweile mehr wie die Beine, aber nach 4 Std.und 21 Minuten überquerte ich auf Platz 7. der Gesamtwertung die Ziellinie im Stadion. Das Ergebnis stimmt mich zufrieden und bestätigt meine steigende Form. Noch 10 Tage und ein Vorbereitungs-Rennen bis zum Trainingslager in Bella-Italia, dann sollte der Straßenfahrer konkurrenzfähig und das 29er Stein-Bike startklar sein!

Go big or go home…

Ciao!

Euer Straßenfahrer

Die Ergebnisse findet Ihr hier: