Dienstag, 1. Mai 2012

Bad Harzburger BIO Racer Bike-Marathon

29.04.2012

Das zweite Rennen der Saison und es ging schon wieder in Richtung Harz. Diesmal auf die Nordseite ins beschauliche Bad Harzburg, zum ersten Rennen der Harzcupwertung. Der Start der beiden Hauptrennen sollte 9.45 Uhr bzw. 10.00 Uhr erfolgen und so entschied ich mich, zusammen mit Altmeister Meier, bereits am Vorabend anzureisen um im Kurort zu übernachten. Mit Glück und nach 15 Anrufen konnte ich dann doch noch ein günstiges Doppelzimmer reservieren, was durch das verlängerte 1.Mai Wochenende und die Walpurgisnacht ungefähr so einfach war, wie einen Race King Supersonic mit Notubes zu dichten! Scheinbar aussichtslos! Naja, Glück gehabt! Auch der Altmeister war mal pünktlich und stand, wie ausgemacht am Samstag, Punkt 17.00 Uhr, mit seinem Heizölmaserati auf der Matte. Die Räder auf den Dachträger geschnallt und in weiser Voraussicht hatte ich die Gabel, das Steuerrohr und den Lenker mit Folie abgeklebt! Ist eigentlich auch nicht mein Ding, der Radtransport auf´m Dach, aber Regen war ja nicht gemeldet und wenn der Altmeister schon mal Chauffeur spielt, da sag ich nicht nein! Und es kam dann auch so, wie ich mir das ausgemalt hatte! Der sonnig warme Nachmittag trieb alles was Flügel hat in die Luft und der Zustand der Polo-Frontscheibe kündigte schon das Ausmaß der Kollateralschäden an! Unser Hotel erreichten wir gegen 20.00 Uhr und mit uns ca. 2 kg sächsisch-anhaltinischer Insektenleichen, die auf des Altmeisters Bike den Übergang ins Nirwana gefunden hatten. Ekelhaft! 
Hotel und Frühstück waren ganz ok, dann fuhren wir ausgeschlafen zur Bad Harzburger Galopprennbahn, dem Start und Zielbereich bzw. der Rundendurchfahrt des Rennens. Mit Dr.O, dem Meiner, Altmeister Meier und meiner Wenigkeit waren 4 Steinbiker vertreten. Katja und des Meiners Mutsch waren auch wieder dabei und kümmerten sich um unsere Bottels. Bei frühsommerlichen Temperaturen, mit knapp unter 30°, ein zentraler Erfolgsfaktor! Zur Wahl standen 1,2,3 und 5 Runden zu je 19km und 550hm! Seppl und der Meiner entschieden sich für die 57 km mit 1650hm. Andre und Ich hatten uns für die 95 km mit 2745hm eingeschrieben. Kein Pappenstiel für Ende April, aber als Vorbereitung für den Nove Colli im Mai, eine sinnvoller Trainingsreiz! Die Strecke kannte ich nicht und hatte somit auch keine großen Erwartungen, hinsichtlich meines Resultats und wie schon im Kyffhäuser Bericht erwähnt, liegen meine Ziele in der zweiten Jahreshälfte! Das 95 km Rennen war stark besetzt und neben Lokalmatador Danny Götze und Johannes Nipperdey von NRT Bad Bikes waren auch Matej Meyer vom 1. Suhler MTB Club und einige Fahrer von Focus RAPIRO Racing am Start. Auch der ehemalige Straßenfahrer und Deutsche Querfeldein-Meister 2008, Lars van der Sloot, gab sich die Ehre und meldete für die 5 Runden. In Summe trauten sich ca. 60 Fahrer an die Marathondistanz.
Dr.O, der die Strecke aus den Vorjahren kannte, gab noch einige Tipps und verwendete dabei mehrfach das Wort „steil“, was mich schon etwas beunruhigte, da unser Bergspezialist dieses Adjektiv eigentlich nicht so häufig benutzt! Dann fuhren wir uns warm und besichtigten dabei den ersten 350hm Anstieg und die erste Schlüsselstelle mit der Einfahrt in den Steilanstieg. Spätestens jetzt war klar warum sich die Mehrzahl der Fahrer „nur“ für die Mitteldistanz gemeldet hatte! Mit meiner max. 30/34 Übersetzung kam ich hier recht schnell an die Schwelle, was wenigstens das „Warmfahren“ effektiv gestaltete, da man recht zügig im Laktat war! Nach besagter Schlüsselstelle folgten dann ca. 200 hm Singletrail mit geschätzten 23% Durchschnittssteigung. Einmal ist keinmal, aber im Renntempo 5-mal da hoch ist schon eine Hausnummer, trotz dessen auch ich gerne Berge fahre! Fast hätte ich noch umgemeldet, aber der Mensch wächst ja bekanntlich mit seinen Herausforderungen! 9.45 wurden wir auf die Strecke geschickt und nach kurzer Umrundung der Galopprennbahn ging es in besagten Anstieg! Ich konnte mich an ca. 12 Position der Spitzengruppe und hinter Lars van der Sloot einsortieren, dann waren wir auch schon an der ersten Schlüsselstelle, wo es erwartungsgemäß zum ersten kleinen Stau kam. Also kurz vom Bike und 20 Meter zu Fuß, dann hatte sich die Situation etwas entzerrt! Also wieder rauf aufs Bike und den Anschluss zur Gruppe nicht verlieren! Auf dem Bergrücken folgten einige interessante Singletrails und weitere Höhenmeter auf Schotterwegen. In Summe 10 km Bergauf, dann folgten die Bergab-Passagen mit teilweise recht ruppigen, verblockten und schnellen Trails! Streckenkenntnis war hier der entscheidende Vorteil, doch trotzdem konnte der Straßenfahrer die 12 köpfige Spitzengruppe bis Ende der ersten Runde halten! Ich fühlte mich recht sicher, aber verlor trotzdem kurzzeitig den Anschluss im letzten Downhill, da ich im ersten Durchgang nicht zu viel riskieren wollte! Eine wirklich schöne und sehr selektive Strecke hat man hier zusammengestellt und so tat sich nach hinten auch sehr schnell ein größeres Loch auf. Ich versuchte kontrolliert „mein Tempo“ zu fahren und den entstandenen Abstand zur Spitze konstant zu halten. Auch wenn ich auf den Drücker-Stücken des Bergrückens allein im Wind stand. Bei der Rundendurchfahrt auf der Rennbahn hatte ich ca. 1 Minute auf die Gruppe mit van der Sloot und D. Götze, die gerade in die zweite Runde gingen. Da bei der Ein und Ausfahrt der Arena ein kurzer Abschnitt parallel befahren wurde, konnte ich hier auch die Gesichter der anderen vor mir liegenden Fahrer checken und da hatten wohl einige etwas überzogen! In Runde 2 und 3 platzten wie vermutet einige Fahrer aus der Spitzengruppe und in Runde 4 gesellte sich dann Wouter Declercq zu mir. Der Belgier hatte noch ordentlich Druck auf der Kurbel und so arbeiteten wir, nach kurzer Absprache, gut zusammen. In der Abfahrt mit der Bachdurchfahrt standen dann Danny Götze und Johannes Nipperdey von NRT Bad Bikes mit Reifenschaden im Wald. Ärgerlich für den Lokalmatador, der das Rennen hier beenden musste! Die Temperaturen stiegen ständig und so langsam ging dem Pommes-Frites das Bratfett aus! Im Steilanstieg der 5. Runde konnte der Belgier unser Tempo dann nicht mehr halten und nahm etwas raus. Ich hatte noch recht gute Beine, aber war schon froh als ich den Steilanstieg in der letzten Runde hinter mir hatte! Also nochmal alleine die Drücker-Passagen gemeistert, dann ging es in den finalen Downhill. Die Arme schmerzten durch die ruppigen Trails mittlerweile mehr wie die Beine, aber nach 4 Std.und 21 Minuten überquerte ich auf Platz 7. der Gesamtwertung die Ziellinie im Stadion. Das Ergebnis stimmt mich zufrieden und bestätigt meine steigende Form. Noch 10 Tage und ein Vorbereitungs-Rennen bis zum Trainingslager in Bella-Italia, dann sollte der Straßenfahrer konkurrenzfähig und das 29er Stein-Bike startklar sein!

Go big or go home…

Ciao!

Euer Straßenfahrer

Die Ergebnisse findet Ihr hier:

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