28.04.2013
Junge, war das eine
Schinderei! Der Schlechtwettereinbruch am Samstag lies es schon ahnen, aber
auch ohne Schlamm sind die 5 Runden durch den Bad Harzburger Forest nicht ganz
ohne. 2750hm auf 95km ruppiger Strecke, da sollte man sich die Körner gut
einteilen, besonders im ersten Rennen der Saison. Aber der Reihe nach…
…denn eigentlich wollte ich
gar nicht anreisen. Um die morgendliche Anfahrt zu halbieren übernachtete ich
in LE, in der Hoffnung dass sich das Wetter – wie gemeldet – am Sonntag
deutlich bessert. Aber nix, der Wecker klingelte 5.30 Uhr und der Blick nach
draußen bestätigte meine finstere Vorahnung. Es regnete bei 5° in Strömen! Naja,
trotzdem gefrühstückt, Sachen gepackt und 7.00 Uhr losgefahren. Keine Ahnung ob
das am fortgeschrittenen Alter liegt, aber meine Motivation – bei diesen
Temperaturen ein Marathonrennen zu bestreiten – war mehr als im A….! Kurz vor der Auffahrt zur A14 musste dann eine
Entscheidung fallen! Richtung Dresden vs. Richtung Halle. Es schüttete noch
immer aus Kübeln, das Thermometer hing noch immer bei 5° fest und alles sprach
für einen gemütlichen Sonntag vor der Glotze.
Den Blinker hatte ich schon Richtung
DD gesetzt, als mir der Meiner am Telefon die motivierenden Wetteraussichten
für Bad Harzburg durchsagte. Also doch in Richtung Halle abgebogen und schon kurz
nach Bernburg lunzte erstmals die Sonne durch die Wolken, die sich so nach und
nach aufhellten.
8.30 in B.H. angekommen, die
Startunterlagen geholt, Familie O. begrüßt, die samt Nachwuchs im Womo
übernachtete, und auch der Meiner und sein Big Brother standen pünktlich und
gut gelaunt auf der Matte. Nach den üblichen Vorbereitungen noch schnell
warmgefahren, was im ersten Anstieg – kurz nach Start/Ziel – nicht schwerfällt,
da man diesen Steilanstieg sowieso im Laktat fährt, ob nun „schnell“ oder
langsam! Die dortige Schlüsselstelle war mir aus dem letzten Jahr noch in bester
Erinnerung, mit dem neuen 29er Stein-Bike aber deutlich besser zu bewältigen!
Wie schon im letzten Jahr war
das Fahrerfeld der Langstrecke recht gut besetzt und neben den bekannten, regionalen
Heizern wie: Schuchhardt, Knape, Nipperdey und Carl, hatte sich auch ein Exot
aus Dänemark in den schönen Harz verirrt. Nee, nicht der „Adler von
Herning“, sondern Jens Frey Halling aus Copenhagen, und wie der
loslegte hat er bestimmt „die Bedienungsanleitung“ von Bjarne gelesen, auch
bekannt unter dem Titel >Etappen in
Licht und Schatten<. Aber Scherz bei Seite, vermutlich auf der Durchreise nach
Riva, wollte er hier wohl eine Vorbelastung setzen und im ersten Anstieg ging
es dann auch gleich scharf. Ich konnte mich nach der Schlüsselstelle an 5.
Position behaupten und im weiteren Anstieg wurde das Feld deutlich entzerrt.
In den Anstiegen der ersten Runde
konnte ich die Spitzengruppe ganz gut halten, jedenfalls bis zu den ersten
ruppigen Downhills, wo ich mit meinen Straßenfahrerqualitäten etwas reißen lies
um auch Runde zwei und folgende zu erleben. Ich kannte die Trails zwar aus dem
Vorjahr, aber unter diesen Bedingungen war Streckenkenntnis klar von Vorteil. Schlamm,
Spurrinnen, Laufpassagen, Waldarbeiter-Mikado, …eigentlich war alles dabei um die
Durchschnittsgeschwindigkeit der Lächerlichkeit preiszugeben. Ab Ende der 2. Runde
stand ich dann leider allein im Wind der selektiven Runde. Nach vorne war der
Zug abgefahren, nach hinten reichlich Abstand, also konnte ich mein Tempo
fahren und mir die 3 folgenden Runden gut einteilen. Mehr als ein Trainingsrennen
stand heute sowieso nicht auf dem Plan, ich lag an 6. Position und sollte ich mir
keinen Defekt einfahren oder überziehen dann wäre damit ein erster AK Sieg – in
der Alten Säcke Ü40 Kategorie – der noch jungen Saison möglich.
So kam es dann auch, ich fuhr
kontrolliert zu Ende und gewann meine „neue Klasse“ für die der Veranstalter
ein beachtliches Preisgeld ausgeschrieben hatte. Mit Platz 6 in der
Gesamtwertung bin ich im ersten Rennen zufrieden, den Rückstand aufs
Gesamtpodest lies ich heute in den Downhills liegen, Bergauf lief´s richtig gut
und in Summe war das doch noch ein richtig netter Tag.
Erstens kommt es anders, und zweitens
als man denkt…
Bis die Tage