Wie schon in der vergangenen
Saison, so ging`s auch in diesem Jahr wieder in den Nordharz, zur 7. Austragung
des Bad Harzburger MTB-Marathons. Lange und steile Auffahrten, verwurzelte Trails,
eine lustige Bachdurchfahrt, tiefe Schlammpassagen und ruppige Abfahrten. Alles
was das Mountainbiker-Herz so höherschlagen lässt und dem Straßenfahrer die
Nackenhaare aufstellt. Schon bei Trockenheit ist die 19km Runde, mit ihren
ca.550hm, eine echte Herausforderung, bei Nässe und mit meinen
Downhill-„Qualitäten“ ein echter Alptraum. Die Wetteraussichten fürs Rennen
waren noch schlechter wie meine Offroad-Fahrtechnik, und ich bin mir noch immer
nicht sicher, warum mir bei der Anmeldung trotzdem wieder die drei Wörter:
„Fünf Runden bitte“ herausgerutscht sind. Muss wohl so eine Art
Langstreckenreflex sein, gesunder Menschenverstand war hier aber gänzlich
abwesend.
Auch in diesem Jahr gab es am
Vortag ein Sprintrennen, bei dem man sich Zeitbonifikationen erkämpfen konnte,
um mit Vorsprung in die erste Runde zu starten. Diese sicherten sich Felix
Fritsch (Rapiro), Danny Götze (NRT) und Martin Knape (Panoramic Stevens), die
mit 2,5 /2 und 0,5 Minuten Vorsprung ins 95km Rennen, über besagte 5 Runden,
gingen. Ob diese Regelung nun Sinnvoll ist oder nicht, darüber kann man lange
Diskutieren, Fakt ist: So ist`s nun mal Ausgeschrieben, und, willste - dann
musste! Meine Vorbelastung gab’s am Vortag in LE, beim 3 stündigen
Shopping-Marathon mit meiner besseren Hälfte, dass Premium-Carboloading dann
später im Indian Palace. Man gönnt sich ja sonst nichts.
Nachdem besagte 3 Fahrer in
die Runde gestartet waren, führte ich das Feld in den ersten Anstieg, hinauf
zur Schlüsselstelle, dem schmalen Eingang zum Steilanstieg, wo man besser vorne
fährt, da es dort gewöhnlich ein arges Gedränge gibt und man ab Position 10
meistens erst mal steht. Mit kurzem Zwischensprint fuhr ich diesmal als erster
in den Steilanstieg und hatte heute wohl auch ganz gute Beine erwischt. Die
Extraportion Garlic Naan, die ich im
Palace verspachtelte, ließ den Motor ganz ordentlich drehen und so hatte ich
auf dem Bergrücken Lokalmatador D. Götze und M. Knape bereits eingeholt. Von
hinten versuchte einstweilen die nächste Gruppe um M. Meyer, C. Norman, J.
Nipperdey und H. Wernicke den Anschluss zu finden, aber Danny und Martin
wollten bzw. konnten sich wohl nicht an der weiteren Führungsarbeit auf den
folgenden „Flachstücken“ beteiligen und so kam es wenig später zum
Zusammenschluss. Soweit so gut, die Form schien zu passen, wenn da nicht die
fehlende MTB-Fahrpraxis wäre, da ich in den letzten Monaten, wie schon mal
erwähnt, beinahe ausschließlich auf der Straße trainiert habe, um mich auf das
erste Highlight der Saison, den GF Nove Colli, vorzubereiten.
Das
rächte sich natürlich in den ruppigen Downhills, in denen mir die
>Mountainbiker< zeigten, wo Oma ihre Rheumasalbe aufträgt. Trotz guter
Form, ich verlor heute mehr Zeit bergab, wie ich bergan wieder herausfahren
konnte, und das Wetter tat sein übriges, denn ab Runde 3 wurde es richtig nass
und die Strecke noch schwieriger. Regen und Graupelschauer setzten nicht nur
den Trails zu, sondern auch meiner Motivation, denn nach vorne war heute wohl
einfach nicht mehr drin. Somit beschloss ich die beiden letzten Runden kontrolliert
zu Ende zu fahren, landete auf gesamt Platz 7 und Platz 2 der AK-Senioren,
hinter Lokalmatador D. Götze, der unsere Klasse heute verdient gewann.
Gesamtsieger wurde F. Fritzsch, vor M. Meyer und D. Götze. Auf der stark
besetzten 57km Mittelstrecke belegten die Teamkollegen Dr. O, Platz 4, und T.
Peschke, Platz 14 der Gesamtwertung über die 3 Runden.
Fazit
des Tage: Die derzeitige Form passt und mit deutlich mehr Downhill-Performance
wäre heute auch das Gesamt-Podest möglich gewesen. Wie auch immer, Spaß hat`s
gemacht, das Preisgeld fürs AK Podest ersetzte einen Großteil der exorbitanten
Anreisekosten und C1D erreichten wir noch pünktlich vorm Tatort.
Bleibt
gesund und bis demnächst
Euer
Straßenfahrer
Alle
Infos zum Rennen und weitere Ergebnisse guckst Du hier: http://www.mtb-bad-harzburg.de/