26.07.2015
Die Trainingsreize der
vergangenen Wochen scheinen so langsam anzuschlagen, denn mit der Formkurve
ging`s in der letzten Zeit beständig aufwärts. Lust und Motivation sind nach
der Sommerpause aufgefrischt, und auch die Gesundheit scheint in diesem Jahr
mitspielen zu wollen. Zeit also, das gute Gefühl mit entsprechenden Resultaten
zu untermauern. Schade, denn mit besserer Renneinteilung wäre in Frauenstein
schon etwas mehr möglich gewesen. Aber schauen wir nach vorne…
Die nächste Chance gab`s am
vergangenen Sonntag, beim traditionellen Kamm-Bike-Cross, in
Johanngeorgenstadt. Viel Glück hatte ich hier bisher noch nicht, obwohl mir die
Strecke eigentlich ganz gut liegt. Die Hitzeschlacht aus der vergangenen Saison
ist mir noch in „bester“ Erinnerung, sollte sich diesmal allerdings nicht
wiederholen, nachdem ein Sturmtief, tags zuvor, für reichlich Abkühlung sorgte.
Bei der relativ kurzen Anreise nach Johanngeorgenstadt kann ich quasi von einem
Heimspiel sprechen und so bekam ich, überpünktlich, noch einen der begehrten
Parkplätze am Loipenhaus. Empfindlich kalt war es an diesem Morgen, gerade mal
10°, aber laut Wetterbericht sollte das noch werden.
Im Festzelt ging`s noch ganz
beschaulich zu, und so waren auch die Startunterlagen schnell gefasst. Die
Starterlisten waren auf allen 3 Streckenlängen (23-46-69km) gut gefüllt, wobei
ich meine Chancen heute am ehesten auf der Kurzstrecke sah, für die ich auch
gemeldet hatte. Wie gesagt, die kurzen aber intensiven Einheiten der
vergangenen Wochen haben recht gut angeschlagen, und auch der letzte
Leistungstest bestätigte mein gutes Gefühl. Also runter von den ausgetrampelten
Pfaden, Neues ausprobieren, andere Reize setzen, und das hieß heute mal:
Kurzstrecke! Die schnelle Runde mit ihren 23km ist in knapp unter einer Stunde
fahrbar, da braucht es nicht viel Renneinteilung, da braucht es Laktattoleranz
und Übersicht.
Beim Aufwärmen hatte ich noch
kein wirklich gutes Gefühl, denn die Beine und auch der Puls schienen heute
noch bissl träge zu sein, was aber auch an den noch immer kühlen Temperaturen
gelegen haben könnte. Nachdem alle Teamkollegen, Freunde und Bekannten begrüßt
waren, ging`s zur Startaufstellung am Platz des Bergmanns. Da kam dann auch
endlich die Sonne heraus, was das Warten auf den Startschuss deutlich
angenehmer gestaltete und meine alten Knochen endlich auf Betriebstemperatur
brachte. Beinahe die gesamte westsächsische MTB-Szene war heute anwesend und
bei bester Laune, denn es wurde geplaudert und gescherzt.
erste Auffahrt am Butterweg (Start) |
Erst der Startschuss beendete
das Kaffeekränzchen und schickte das Feld, pünktlich 10.30Uhr, auf die
Runde. Ich kam gut weg und sortierte
mich in zweiter Reihe ein. Hinauf zum Butterweg wurde heute gebummelt, und so
wirklich scharf ging`s dann auch erst im oberen Teil, wo Sebastian Stark aus
dem Windschatten fuhr, das Gas stehen ließ und die Hatz eröffnete. Ich setzte
mich an sein Hinterrad und ging in der folgenden Abfahrt in die Führung, um das
Feld hier schon mal etwas zu entzerren. In den ersten Trail ging ich an ca. 5.
Position und reihte mich im folgenden Anstieg in die Spitzengruppe ein, die
heute von Sebastian Stark, Jan Bretschneider, David Seidel, Patrik Oettel,
Benjamin Michael und eben meiner Wenigkeit gebildet wurde.
Wir gewannen recht schnell an
Boden, denn Sebastian zog zeitweise ganz ordentlich am Lenker. Oben auf dem
Kamm angekommen, fand ich dann auch erstmals Zeit um über den Lenker zu
schauen, die Lage zu peilen und einen Blick nach hinten zu werfen. Da war außer
Staub kein Verfolger mehr zu sehen, was mich nicht wirklich wunderte, bei dem
Tempo das wir bis dahin gingen. Sebastian und Benny hatten für 3 Runden
gemeldet, David, Brett und Patte für 2 Runden, da war ich somit der einzige
Einrundler in der Gruppe, was meine Taktik für den zweiten Teil der Runde
natürlich änderte. Des Straßenfahrers Downhill-Performance war heute recht
solide, denn ich hielt in den folgenden Trails und den schnellen Abfahrten
erstaunlich gut mit, was ich auch dem deutlich niedrigeren Luftdruck zuspreche,
zu dem mir Guido letzte Woche in Frauenstein riet, als er den neuen Mcfk
Laufradsatz unter die Lupe nahm. Recht hatte er, läuft so wesentlich besser,
man lernt eben nie aus!
So langsam ging`s wieder in
Richtung Start/Ziel Bereich, aber da ich ja der einzige Einrundler der Gruppe
war, hatte ich den Sieg praktisch schon sicher. Bissl Spaß wollte ich dann aber
auch noch haben, und versuchte auf Sebastian aufzuschließen, der sich, im
finalen Wiesenanstieg hinauf zur Schwefelwiese, etwas abgesetzt hatte. Keine
Chance, denn irgendwie dachte er wohl ich fahre auch 3 Runden und hielt kräftig
dagegen, der Übermensch. Oben angekommen, hatte ich ein beachtliches Loch auf
den Rest unserer Gruppe herausgefahren und bog hinter dem Festzelt auf die
Zielgerade ein. Das war`s Lars! Sieg auf der Kurzstrecke. Hmm….fühlte sich
erstmal komisch an. Irgendwie….unvollständig….und….zu kurz! Und so sah ich
beinahe wehmütig den Mitstreitern meiner Gruppe nach, die gerade in die zweite
Runde abbogen. Nicht falsch verstehen, ich freute mich natürlich sehr über das
Ergebnis, hätte aber auch gerne gewusst, wie lange der Akku heute noch gehalten
hätte.
Das Kurzstreckenpodium
(Gesamtwertung) wurde abgerundet durch meine beiden Teamkollegen Rico Lassek
(2. Platz), und Richard Pfauch (3. Platz).
Mal sehn was nächste Woche in
Seiffen passiert.
Bleibt gesund und drückt mir
die Daumen.
Euer Straßenfahrer
Alles weitere zum Rennen und
den Ergebnissen guckst Du hier:
Die besten Bilder: