Dienstag, 28. Juli 2015

Kamm-Bike-Cross




26.07.2015


Die Trainingsreize der vergangenen Wochen scheinen so langsam anzuschlagen, denn mit der Formkurve ging`s in der letzten Zeit beständig aufwärts. Lust und Motivation sind nach der Sommerpause aufgefrischt, und auch die Gesundheit scheint in diesem Jahr mitspielen zu wollen. Zeit also, das gute Gefühl mit entsprechenden Resultaten zu untermauern. Schade, denn mit besserer Renneinteilung wäre in Frauenstein schon etwas mehr möglich gewesen. Aber schauen wir nach vorne…

Die nächste Chance gab`s am vergangenen Sonntag, beim traditionellen Kamm-Bike-Cross, in Johanngeorgenstadt. Viel Glück hatte ich hier bisher noch nicht, obwohl mir die Strecke eigentlich ganz gut liegt. Die Hitzeschlacht aus der vergangenen Saison ist mir noch in „bester“ Erinnerung, sollte sich diesmal allerdings nicht wiederholen, nachdem ein Sturmtief, tags zuvor, für reichlich Abkühlung sorgte. Bei der relativ kurzen Anreise nach Johanngeorgenstadt kann ich quasi von einem Heimspiel sprechen und so bekam ich, überpünktlich, noch einen der begehrten Parkplätze am Loipenhaus. Empfindlich kalt war es an diesem Morgen, gerade mal 10°, aber laut Wetterbericht sollte das noch werden.

Im Festzelt ging`s noch ganz beschaulich zu, und so waren auch die Startunterlagen schnell gefasst. Die Starterlisten waren auf allen 3 Streckenlängen (23-46-69km) gut gefüllt, wobei ich meine Chancen heute am ehesten auf der Kurzstrecke sah, für die ich auch gemeldet hatte. Wie gesagt, die kurzen aber intensiven Einheiten der vergangenen Wochen haben recht gut angeschlagen, und auch der letzte Leistungstest bestätigte mein gutes Gefühl. Also runter von den ausgetrampelten Pfaden, Neues ausprobieren, andere Reize setzen, und das hieß heute mal: Kurzstrecke! Die schnelle Runde mit ihren 23km ist in knapp unter einer Stunde fahrbar, da braucht es nicht viel Renneinteilung, da braucht es Laktattoleranz und Übersicht.

Beim Aufwärmen hatte ich noch kein wirklich gutes Gefühl, denn die Beine und auch der Puls schienen heute noch bissl träge zu sein, was aber auch an den noch immer kühlen Temperaturen gelegen haben könnte. Nachdem alle Teamkollegen, Freunde und Bekannten begrüßt waren, ging`s zur Startaufstellung am Platz des Bergmanns. Da kam dann auch endlich die Sonne heraus, was das Warten auf den Startschuss deutlich angenehmer gestaltete und meine alten Knochen endlich auf Betriebstemperatur brachte. Beinahe die gesamte westsächsische MTB-Szene war heute anwesend und bei bester Laune, denn es wurde geplaudert und gescherzt. 

erste Auffahrt am Butterweg (Start)
Erst der Startschuss beendete das Kaffeekränzchen und schickte das Feld, pünktlich 10.30Uhr, auf die Runde.  Ich kam gut weg und sortierte mich in zweiter Reihe ein. Hinauf zum Butterweg wurde heute gebummelt, und so wirklich scharf ging`s dann auch erst im oberen Teil, wo Sebastian Stark aus dem Windschatten fuhr, das Gas stehen ließ und die Hatz eröffnete. Ich setzte mich an sein Hinterrad und ging in der folgenden Abfahrt in die Führung, um das Feld hier schon mal etwas zu entzerren. In den ersten Trail ging ich an ca. 5. Position und reihte mich im folgenden Anstieg in die Spitzengruppe ein, die heute von Sebastian Stark, Jan Bretschneider, David Seidel, Patrik Oettel, Benjamin Michael und eben meiner Wenigkeit gebildet wurde. 


Wir gewannen recht schnell an Boden, denn Sebastian zog zeitweise ganz ordentlich am Lenker. Oben auf dem Kamm angekommen, fand ich dann auch erstmals Zeit um über den Lenker zu schauen, die Lage zu peilen und einen Blick nach hinten zu werfen. Da war außer Staub kein Verfolger mehr zu sehen, was mich nicht wirklich wunderte, bei dem Tempo das wir bis dahin gingen. Sebastian und Benny hatten für 3 Runden gemeldet, David, Brett und Patte für 2 Runden, da war ich somit der einzige Einrundler in der Gruppe, was meine Taktik für den zweiten Teil der Runde natürlich änderte. Des Straßenfahrers Downhill-Performance war heute recht solide, denn ich hielt in den folgenden Trails und den schnellen Abfahrten erstaunlich gut mit, was ich auch dem deutlich niedrigeren Luftdruck zuspreche, zu dem mir Guido letzte Woche in Frauenstein riet, als er den neuen Mcfk Laufradsatz unter die Lupe nahm. Recht hatte er, läuft so wesentlich besser, man lernt eben nie aus!


So langsam ging`s wieder in Richtung Start/Ziel Bereich, aber da ich ja der einzige Einrundler der Gruppe war, hatte ich den Sieg praktisch schon sicher. Bissl Spaß wollte ich dann aber auch noch haben, und versuchte auf Sebastian aufzuschließen, der sich, im finalen Wiesenanstieg hinauf zur Schwefelwiese, etwas abgesetzt hatte. Keine Chance, denn irgendwie dachte er wohl ich fahre auch 3 Runden und hielt kräftig dagegen, der Übermensch. Oben angekommen, hatte ich ein beachtliches Loch auf den Rest unserer Gruppe herausgefahren und bog hinter dem Festzelt auf die Zielgerade ein. Das war`s Lars! Sieg auf der Kurzstrecke. Hmm….fühlte sich erstmal komisch an. Irgendwie….unvollständig….und….zu kurz! Und so sah ich beinahe wehmütig den Mitstreitern meiner Gruppe nach, die gerade in die zweite Runde abbogen. Nicht falsch verstehen, ich freute mich natürlich sehr über das Ergebnis, hätte aber auch gerne gewusst, wie lange der Akku heute noch gehalten hätte.

Das Kurzstreckenpodium (Gesamtwertung) wurde abgerundet durch meine beiden Teamkollegen Rico Lassek (2. Platz), und Richard Pfauch (3. Platz).

Mal sehn was nächste Woche in Seiffen passiert.

Bleibt gesund und drückt mir die Daumen.

Euer Straßenfahrer


Alles weitere zum Rennen und den Ergebnissen guckst Du hier:

Die besten Bilder:



Dienstag, 21. Juli 2015

2 Stundenrennen Frauenstein



19.07.2015

Nach einer kurzen Sommerpause und 4 wöchiger Rennabstinenz, ging`s am vergangenen Sonntag ins beschauliche Frauenstein, um sich beim 2 Stundenrennen mal wieder ordentlich ins Laktat zu stellen und die zweite Saisonhälfte einzuläuten. Eine wirklich anspruchsvolle Strecke hatten die Organisatoren vom MC. Frauenstein da zur 8. Austragung zusammengestellt, auf der es kaum Zeit zum Durchschnaufen gab.  Auf rund 5 Kilometern gab es zwei kurze aber interessante Abfahrten, 3 knackige Anstiege und reichlich Gegenwind auf dem Drückerstück nach der Rundendurchfahrt. Schon bei der Streckenbesichtigung war mir klar dass man mit den Kräften heute wirklich haushalten sollte, um am Ende nicht vom Besenwagen angefahren zu werden.

Nach einer arbeitsreichen Woche und etwas Schlafdefizit, hielten sich meine Ambitionen in Grenzen, und auch das Streckenprofil passte nicht wirklich zu des Straßenfahrers Kernkompetenzen. Lust auf Wettkampf hatte ich dann dennoch, und mit Silvio Hauschild (Team Eleven), Guido Aßmann (TBR-Werner), Toni Rudolph (Superior-Mio-Wildschönau XC Team), Paul Lichan (Team FAST) , Rico Lassek (Stein-Bikes), Lars Weinhold (RC Dresden) und einigen anderen Heizern, stand da auch ein gepflegter Schlagabtausch in Aussicht. Die vom Wetterdienst gemeldeten Unwetter ließen zum Glück noch auf sich warten, und so fegte lediglich ein heißer Sommerwind durchs breit aufgestellte Starterfeld, welches pünktlich 10 Uhr auf die zweistündige Reise geschickt wurde.

Auf los ging`s mal wieder los, ich reihte mich in 3. Position ein, und hielt mich im Drückerstück erstmal dezent im Hintergrund. Kurz vor der Einfahrt zum ersten Trail ging ich dann kurz in die Führung, wurde aber gleich wieder von Toni Rudolph passiert, der dann auch als erster in den kleinen Anstieg zum folgenden Downhill ging. Im Anstieg ließ ich das Gas und wohl auch Toni stehen, um danach als erster in die folgende Wurzelabfahrt einzubiegen. In der Kurve bremsten sich dann allerdings noch Silvio Hauschild und auch Vereinskollege Guido an mir vorbei, und holperten vor mir, mit einem Affenzahn, den Wurzeltrail hinunter. Der Straßenfahrer riskierte hier nichts und schaute sich das Spektakel von hinten an. Wenigstens wusste ich jetzt was hier so geht und wo die Ideallinie zu finden ist. Im folgenden Flachstück schloss ich zügig auf und ging mit Guido und Silvio in die erste längere Auffahrt, auf der wir uns schon etwas absetzen konnten. Silvio machte mächtig Druck, ich fuhr zeitweise im Begrenzer und der erst wieder genesene Guido vertraute auf seine Erfahrung und Renneinteilung und koppelte wenig später erstmal ab.

In einem der folgenden Steilanstiege verbiss sich Silvio dann so stark in seinem Lenker, das er oben erstmal falsch abbog und ich kurzzeitig die Führung inne hatte. Der Streckenposten verhinderte dann aber noch Schlimmeres, pfiff Silvio zurück, und auch ich zeigte mich sportlich und attackierte hier nicht, sondern ließ Silvio artig wieder heranfahren. Ich fühlte mich trotz Hitze ganz gut heute, in Runde 3 musste der alte Mann dann aber auch etwas rausnehmen und Silvio ziehen lassen, der heute nicht aufzuhalten war. Ein Versuch war`s allemal wert, allerdings merkte ich schon in Runde 4, also etwa zur Rennhälfte,  dass ich dafür doch etwas zu viel investiert hatte. Noch lag ich auf Platz 2, aber es wurde zäh und von hinten schloss, langsam aber sicher, ein starker Lars Weinhold auf, von dem, zumindest ich, in der Vergangenheit noch nicht so viel zu hören bekam. Heute hatte er aber wirklich gute Beine und setzte sich nach vorne ab. Ich versuchte indes den Motor so gut wie`s ging am Laufen zu halten, und Platz 3 auf den drei letzten Runden zu verteidigen. In der vorletzten Runde wurden meine Befürchtungen dann aber doch Realität, denn Guidos Diesel war mittlerweile auf Betriebstemperatur, während ich jetzt für meine Versuche aus den beiden ersten Runden bezahlte. Guido meinte im Nachgang: „Ich hätte beim Überholen gestanden wie ein Eimer!“ Naja, ich würde mal sagen: „Das lag einfach daran, dass ich da auch stand wie ein Eimer!“ Bis zur Ziellinie kassierte ich immerhin noch stattliche 1,5 Minuten und belegte den undankbaren 4. Platz.

Egal, Spaß hat es gemacht, das Wetter hat auch durchgehalten und fürs erste Rennen nach der Pause war das Ergebnis doch ganz akzeptabel. Schließlich muss man in meinem greisen Alter schon froh sein, wenn man sich noch selbst die Schnürsenkel binden kann.

Alles weitere zum Rennen und den Ergebnissen guckst Du hier:


Bleibt gesund und bis die Tage.

Euer Straßenfahrer