Montag, 23. Dezember 2013

Weihnachtsgrüße



Die ersten Trainingsblöcke der neuen Saison sind absolviert, die ich wieder mit dem Team-Stein-Bikes bestreiten werde. Nach der leider vorzeitig abgebrochenen Saison 2013 und dem folgenden Urlaub, habe ich mich mental und körperlich erholt und bin zuversichtlich auch 2014 einige gute Resultate zu erzielen. Die Fußprobleme, die mich in der zweiten Jahreshälfte plagten, haben sich mit speziellen Sporteinlagen deutlich gebessert und eine neue Trainingssystematik zeigt erste Erfolge. Bin gespannt ob sich der Trend so positiv fortsetzt, die Motivation stimmt jedenfalls wieder. Den ersten Formtest gibt’s dann Ende April, beim Bike-Marathon in Bad Harzburg, vermutlich auf der Langstrecke. Das erste Highlight dann, wie schon in den vergangenen Jahren, bei meinem Lieblingsstraßenrennen, dem Gran Fondo Nove Colli, in Italien.

Jetzt wünsche ich Euch aber erst mal ein besinnliches Weihnachtsfest, ruhige Feiertage und einen guten Start ins neue Jahr. Bleibt gesund und bis die Tage.

Euer Straßenfahrer

Montag, 7. Oktober 2013

Mit Handbremse in die Off-Season


Nach anhaltenden gesundheitlichen Problemen habe ich die verkorkste Rennsaison vorzeitig beendet. Schade, die zweite Jahreshälfte hatte ich mir anders vorgestellt, aber so kann er sein, der Spocht. Naja, jetzt freue ich mich erst mal auf 3 Wochen Urlaub, dann sollten sich die alten Knochen etwas erholt haben, um das Training für die kommende Saison aufzunehmen. Da ist einiges zu tun…

Bleibt schön gesund und genießt die Trainingsfreie Zeit!


Euer Straßenfahrer


Montag, 16. September 2013

Drei-Talsperren Marathon



14.09.2013

Den GBM am letzten Sonntag musste ich krankheitsbedingt leider ausfallen lassen, und auch an diesem Weekend standen die Vorzeichen nicht wirklich auf Erfolg. Da fehlen mittlerweile einfach zu viele, wichtige Rennbelastungen und Trainingseinheiten, die ich aufgrund diverser gesundheitlicher Probleme streichen musste. Die Saison habe ich gedanklich zwar schon abgehakt, mein „Heimrennen“, den Drei-Talsperren Marathon wollte ich natürlich trotzdem nicht verpassen. Nach den Erfolgen der beiden vergangenen Jahre war heute also nur Schadensbegrenzung angesagt, mit etwas Glück aber wenigstens der Altersklassensieg möglich.

Das Wetter spielte jedenfalls mit, und so bescherte uns ein kleines Zwischenhoch bereits am Morgen recht moderate Temperaturen mit viel Sonnenschein. Die Startnummer hatte ich bereits am Freitag geholt, so konnte ich es relativ ruhig angehen lassen und am Samstag ein paar Minuten länger an der Matratze horchen. Die Verbottelung für die beiden Auersberg-Runden übernahm des Meiners Mutsch, die Flasche für die letzte Runde um die Eibenstocker Talsperre konnte ich beim TBR-Bieler Team unterbringen, die mir hier schon im letzten Jahr aushalfen. Danke nochmals, hat wirklich super geklappt!

Der Start des 100km Rennens erfolgte pünktlich 9.30 Uhr, dann ging es, nach kurzer Abfahrt durch Eibenstock, in den längeren Anstieg nach Carlsfeld, wo sich erfahrungsgemäß die Spreu vom Weizen trennt. Wegen einiger Hochwasserunterspülungen wurde hier ein „kleiner Umweg“ gefahren, der 2-3 giftige Rampen aufzubieten hatte und an denen es keine Ausreden gab, jedenfalls nicht für mich. Die Spitzengruppe mit Sebastian und Immanuel Stark, Christopher Maletz und Sebastian Küfner konnte ich in den Steilstücken nicht ganz halten und fuhr mir hier ca. 50 Meter Rückstand ein, den ich auch im folgenden, windigen Flachstück kurz vor Carlsfeld nicht mehr zudrücken konnte.

Was mich wirklich wunderte und nicht weniger verunsicherte, dass auch Guido hier etwas in Schwierigkeiten kam und erst im Anstieg hinauf zum Carlsfelder Skihang zu mir aufschloss, wo auch ich etwas rausnahm um nicht gänzlich zu überziehen. Weiter ging`s recht zügig und im Führungswechsel über die Kammloipe in Richtung Auersberg, die Spitzengruppe hatte sich an der Sauschwemme trotzdem schon ca. 1,5 Minuten Vorsprung herausgefahren. Naja, nicht verrückt machen lassen, der Weg war noch weit und zusammengerechnet wird bekanntlich erst im Ziel. Mit Guido hatte ich einen starken Partner, er machte in der Auersbergauffahrt die Pace, der ich hier noch ganz gut folgen konnte, auch wenn ich doch deutlich schwerer bin wie Bergfloh Aßmann, der die steile Straßenauffahrt im Wiegetritt und auf dem großen Blatt drückte!

Oben gab`s frische Getränke, dann ging`s in die nicht ganz ungefährliche Abfahrt vom Auersberg, wo ich Guidos Hinterrad aber ganz gut halten konnte. Nach der folgenden Abfahrt in Richtung Sosaer Talsperre ging’s in die zweite Auersbergauffahrt über die Riesenberger Häuser, die Guido – dessen Diesel mittlerweilen auf Betriebstemperatur lief – komplett von vorne fuhr, während ich im Windschatten nur die Stollen seinen Hinterreifens zählen konnte. Mehr war hier leider nicht drin – wenn ich denn das Ziel heute noch sehen wollte. Ich biss mich also fest, konnte Guidos Tempowechseln folgen und so erreichten wir erneut den höchsten Punkt des Rennens, wo es nochmals frische Bottels gab und wir in das „Meer“ der langsamen Kurzstreckler eintauchten, die sich den Auersberg „hinunter hangelten“. Guido ging hier leider etwas forscher zu Werke, und so verlor ich hier den Anschluss, den ich auch auf dem folgenden Flachstück – um den Auersberg herum – nicht wieder herstellen konnte. Viel zu viel Verkehr auch auf dem Weg hinunter zur Sosaer Talsperre, was bei Höchstgeschwindigkeit zu teilweise grenzwertigen Situationen führte und vom Veranstalter nochmal überdacht werden sollte. (Sorry Rico, ist aber auch mein einziger Kritikpunkt an diesem schönen Rennen)!

Unten angekommen ging`s über die Staumauer, wo ich Guido nochmal sah, der ca.100 Meter vor mir im Wald entschwand. An der Straßenkreuzung Eibenstock gab`s wie besprochen die Bottel für die letzten 30km, dann bog ich in die finale Runde um die Eibenstocker Talsperre ein. Ich hing mittlerweilen schon ganz schön in den Seilen, als mir auf dem windanfälligen Straßenabschnitt in Richtung Schönheide plötzlich die beiden Starkbrüder in Spazierfahrt entgegen radelten und nach dem richtigen Weg fragten, was ich kurzzeitig für eine Halluzination hielt. Ich musste mich erst mal kneifen, um sicherzugehen dass mein Ohr nicht noch an der Matratze klebt und der Wecker doch erst in 20 Minuten klingelt. Nix, der Arm tat weh – also vom Kneifen, und so ging`s mit den beiden TBR’lern, die zwischenzeitlich von einem verwirrten Streckenposten in Richtung Ziel nach Eibenstock geleitet wurden, an selbigem vorbei, und weiter in die richtige Einflugschneise zur Talsperrenumrundung. Die Alleinfahrt der letzten Kilometer ging nicht spurlos an mir vorbei, und so konnte ich dem Tempo der beiden nur bis zum nächsten Anstieg folgen. Den restlichen Weg um die Talsperre ging ich dann quasi zu Fuß, um nicht zu sagen „auf allen Vieren“, da ich schon recht nah an den Krämpfen war. In Hundshübel, oder „Col de Wauwau“ – wie Guido den Hügel liebevoll nennt, gab`s noch eine rettende Cola von meiner Liebsten, dann brachte ich die letzten 10 Kilometer hinter mich.

Nach 3:40 Std. erreichte ich das Ziel in Eibenstock als gesamt 5.er und erster der AK „Midlife-Crisis“. Sebastian und Immanuel holten übrigens Guido und Christopher Maletz wieder ein und belegten nach Absprache Platz 1 und 2, Guido zeitgleich auf 3 und Maletz mit 3 Minuten Rückstand auf Platz 4. Sebastian Küfner stand mit Reifenschaden etwas länger im Wald, wurde aber noch 7.er. Die beiden Platzierten meiner AK schafften es leider nicht zur Siegerehrung, vermutlich wollten Sie pünktlich nach Hause um das Musikantenstadl nicht zu verpassen, wo heute Andrea Berg und Hansi Hinterseer trällerten. Was soll`s, auch wenn das heute keine Glanzvorstellung war: The Show Must Go On.


Euer Straßenfahrer



Ergebnisse und alle Infos zum Rennen guckst Du hier:



 

Dienstag, 27. August 2013

Vier Hübel Tour




 25.08.2013


Für mich eines der schönsten „Rennen“ im Erzgebirge. Auch wenn die Form derzeitig nicht die beste ist, der Fuß noch immer schmerzhaft auf längere Belastungsreize reagiert und sich somit die Motivation in Grenzen hält: Kein Grund dieses schöne Radsportevent zu verpassen! Präventiv habe ich meinen Sidi`s ein paar neue Komfortsohlen spendiert und die Schuhplattenposition leicht verändert um den Druckpunkt zu optimieren, was sich in der Vorbelastung auch ganz gut anfühlte. Naja, abwarten. Der Wetterbericht sah gar nicht so schlecht aus, ich hatte mich in der zurückliegenden Woche vom VBM ganz gut regeneriert und war gespannt, wie weit es denn heute reichen würde. Mit Reifenpech und DNF im letzten Jahr, bin ich 2011 nur knapp am Sieg vorbeigeschrammt, aber die Geschichte ist ja hinreichend bekannt. Illusionen machte ich mir aber trotzdem nicht, denn die Starterliste hatte so einige Fahrer in petto, die diese Tour in unter 3:25 Std. fahren können.

6.30 Uhr war die unruhige Nacht vorbei, der Wecker klingelte beim Zähneputzen und nach 2 Tassen Café und Müsli-Mix, machte ich mich auf den Weg zum Col de Fichtel. Ein Wetterumschwung war zwar gemeldet, aber der Himmel über dem Erzgebirgskamm sah noch recht freundlich aus, was meine Hoffnung bekräftigte, dass der gemeldete Regen erst nach dem Mittag einsetzt. Den Parkplatz am Skistadion erreichte ich pünktlich und ohne Umleitungen und auch hier war es noch immer trocken, wenn auch recht kühl und windig. Die Startnummer abgeholt, Freunde, Teamkollegen und Verbottler begrüßt und nach den letzten Vorbereitungen machten wir uns zügig auf den Weg hinunter nach Oberwiesental, wo es doch um einige Grad wärmer war. Nach einer halben Stunde einrollern, mit KaiRo und dem Meiner, ging’s in die Startaufstellung, die schon recht gut gefüllt war. So richtig frei war eigentlich nur noch die erste Startreihe, wo wir uns dann auch einreihten bzw. vordrängelten. Sorry nochmal! In der großen Riege der Steinbiker waren diesmal Ina Berger, Tour-Seriensieger Dr.O, der Meiner, das Lasso, der KaiRo, Sören und meiner Wenigkeit vertreten. Kurz vor knapp flogen dann auch Sebastian, Guido und Immanuel vom TBR-Biehler Team ein, da waren es zum Start gerade noch ca. 4 Minuten. Hätte ja gepasst, doch plötzlich brach etwas Hektik bei den Starks aus, als Sebastian bemerkte dass an seinem liebevoll gepflegten Bike, die hintere Bremsscheibe an nur noch einer Schraube bzw. dem Schlamm seines Lieblingstrails hing. Keine Ahnung wie er es damit überhaupt bis zum Start schaffte. Als Notlösung wurden, per Multitool, 2 Schrauben der vorderen Scheibe entfernt und hinten (natürlich ohne Loctite) eingesetzt, was ich hier nicht weiter kommentieren will. Im Fernsehen heißt es an dieser Stelle immer: „Kinder, bitte nicht nachmachen“!!!

Geschafft hat er es dann aber noch rechtzeitig zum Startschuss, der pünktlich 10 Uhr erfolgte. Dann ging sie los, die Hübelhatz. Die Vierenstrasse fuhr ich mit etwas Schwung von vorne, das Feld wollte noch nicht so richtig angasen, also erst mal Druck raus und im Tourtempo weiter gerollert, bis in die Abfahrt Richtung Bärenstein, wo wir so langsam Fahrt aufnahmen. So richtig los ging’s dann erst am Straßenanstieg Bärenstein, wo Sebastian Stark erwartungsgemäß das Gas stehen ließ. Von da an hieß es: „Survival of the fittest“!

Zusammen mit den Überlebenden des ersten Anstiegs,  ging es in die folgenden, nicht ganz ungefährlichen Abfahrten in Richtung Königswalde, wo sich Guido dann mit Reifenschaden aus der Spitzengruppe verabschiedete. Vorne zogen indes die Starkbrüder am Horn, dahinter folgten Dr.O, Jens Küllig und der ich. Nach hinten wurde es dann aber auch schon dünn. Am Pöhlberg gab`s frische Getränke und die nächste Laktatspülung, mit ca. 1 Minute auf die beiden TBR`ler, die ihren Vorsprung nicht wirklich ausbauen konnten, da Immanuel schon sichtlich angeschlagen war. Am Anstieg zum Scheibenberg platze Immanuel dann gänzlich und konnte auch unserem Dreiergespann nicht mehr folgen. Für Sebastian hieß es von nun an allein im Wind, was uns Hoffnung machte, da die Hälfte der Strecke ja noch vor uns lag.

In der Abfahrt vom Scheibenberg fuhr sich Jens einen Reifenschaden ein, also ging’s, jetzt nur noch zu zweit mit Dr. O, in den Anstieg zum Oberbecken und die Verfolgung von Sebastian, der in Sichtweite ca. 1,5 Minuten Vorsprung hatte. Oben angekommen folgte eine rasante Beckenumrundung, wo es beinahe scherbelte, als mir Dr.O per Handzeichen einen Führungswechsel signalisierte, eigentlich aber auf den inneren, hochgesetzten Fahrbahnstreifen wechseln wollte, und plötzlich nach innen zog, während ich zum Überholen ansetzte. Das hier keiner von beiden zu Boden ging war eine Mischung aus guten Reflexen und viel, viel Glück!

Im windigen, zweiten Teil der Becken-Runde merkte ich dann so langsam die schwindenden Kräfte, wobei der schwerste und längste  Anstieg  ja noch vor uns lag. Nach realistischer Einschätzung meiner Lage, motivierte ich Dr. O nochmal für die weitere Verfolgung von Sebastian, und folgte ihm in die Abfahrt zum Ephraimhaus. Ich lag auf Platz 3, nach hinten war reichlich Luft und nach vorne der Drops gelutscht. Im Gegenanstieg gab’s von Onkel Hans noch eine Bottel mit Amibrause und vom Chef Himself eine erfrischende Schenkeldusche, dann folgte ich, mehr oder weniger zügig, Dr. O hinauf zum Fichtelberg. Es galt also nur noch Platz 3 zu verteidigen und dabei nicht zu überziehen. Mitte des Anstieges setzte dann der befürchtete Regen ein, worauf auch die Temperatur merklich fiel. Erinnerte mich ein bissl an Markersbach im Mai, wobei mit Schnee heute sicherlich nicht zu rechnen war.

Im Abstand von ca. 3 Minuten konnte ich dann, kurz vor der letzten Verpflegungsstelle, einen TBR Fahrer in meiner Verfolgung ausmachen, worauf ich mal schlussfolgerte, das Immanuel sich gefangen hat und wieder Tempo machte. Keine Gelegenheit also um die Beine hängen zu lassen, wenn ich die Platzierung verteidigen wollte. Dran bleiben hieß es, auch wenn die Nässe bzw. Kälte mir schon ganz schön zusetzte. Mit letzter Kraft und kurz vor den Krämpfen erreichte ich die Wellenschaukel, die sich heute in dichten Nebel hüllte, was die zahlreichen Zuschauer aber nicht abschreckte, die hier mit viel Applaus meine letzten Kräfte mobilisierten.

Dann war`s geschafft, das Plateau erreichte ich diesmal nach ca. 3:27 Std auf Platz 3. (die offizielle Liste ist leider noch nicht online) Den Sieg sicherte sich Sebastian Stark vor Dr. O., der noch auf knappe 20 Sekunden aufschließen konnte.

Auch mit viel Fantasie wäre für mich heute nicht mehr drin gewesen, wobei mir noch der Nebel in die Karten spielte, da mir nicht Immanuel, sondern Guido am Hinterrad klebte, und - nach furioser Aufholjagd - nur kurz nach mir den Col de Fichtel erreichte. Hätte er mich an der Wellenschaukel „stehen“ sehen, ich bin mir sicher er hätte mich noch kassiert. Im Verhältnis zu meiner Form gehen die 3:27 aber voll in Ordnung! Der Fuß machte heute keine größeren Probleme, was hoffen lässt. Abschließend ein herzliches Dankeschön an die vielen Freunde, Helfer und Verbottler, die unser Team-Stein-Bikes tatkräftig unterstützt haben und natürlich den Organisatoren dieser tollen Veranstaltung! Mal sehn was die restlichen Rennen so bringen…

Bis dahin

Euer Straßenfahrer


Alle Infos zur Tour und weitere Ergebnisse guckst Du hier: