Den GBM am letzten Sonntag
musste ich krankheitsbedingt leider ausfallen lassen, und auch an diesem
Weekend standen die Vorzeichen nicht wirklich auf Erfolg. Da fehlen
mittlerweile einfach zu viele, wichtige Rennbelastungen und Trainingseinheiten,
die ich aufgrund diverser gesundheitlicher Probleme streichen musste. Die
Saison habe ich gedanklich zwar schon abgehakt, mein „Heimrennen“, den
Drei-Talsperren Marathon wollte ich natürlich trotzdem nicht verpassen. Nach
den Erfolgen der beiden vergangenen Jahre war heute also nur Schadensbegrenzung
angesagt, mit etwas Glück aber wenigstens der Altersklassensieg möglich.
Das Wetter spielte jedenfalls
mit, und so bescherte uns ein kleines Zwischenhoch bereits am Morgen recht
moderate Temperaturen mit viel Sonnenschein. Die Startnummer hatte ich bereits
am Freitag geholt, so konnte ich es relativ ruhig angehen lassen und am Samstag
ein paar Minuten länger an der Matratze horchen. Die Verbottelung für die
beiden Auersberg-Runden übernahm des Meiners Mutsch, die Flasche für die letzte
Runde um die Eibenstocker Talsperre konnte ich beim TBR-Bieler Team
unterbringen, die mir hier schon im letzten Jahr aushalfen. Danke nochmals, hat
wirklich super geklappt!
Der Start des 100km Rennens
erfolgte pünktlich 9.30 Uhr, dann ging es, nach kurzer Abfahrt durch
Eibenstock, in den längeren Anstieg nach Carlsfeld, wo sich erfahrungsgemäß die
Spreu vom Weizen trennt. Wegen einiger Hochwasserunterspülungen wurde hier ein
„kleiner Umweg“ gefahren, der 2-3 giftige Rampen aufzubieten hatte und an denen
es keine Ausreden gab, jedenfalls nicht für mich. Die Spitzengruppe mit
Sebastian und Immanuel Stark, Christopher Maletz und Sebastian Küfner konnte
ich in den Steilstücken nicht ganz halten und fuhr mir hier ca. 50 Meter
Rückstand ein, den ich auch im folgenden, windigen Flachstück kurz vor
Carlsfeld nicht mehr zudrücken konnte.
Was mich wirklich wunderte
und nicht weniger verunsicherte, dass auch Guido hier etwas in Schwierigkeiten
kam und erst im Anstieg hinauf zum Carlsfelder Skihang zu mir aufschloss, wo
auch ich etwas rausnahm um nicht gänzlich zu überziehen. Weiter ging`s recht
zügig und im Führungswechsel über die Kammloipe in Richtung Auersberg, die
Spitzengruppe hatte sich an der Sauschwemme trotzdem schon ca. 1,5 Minuten
Vorsprung herausgefahren. Naja, nicht verrückt machen lassen, der Weg war noch
weit und zusammengerechnet wird bekanntlich erst im Ziel. Mit Guido hatte ich
einen starken Partner, er machte in der Auersbergauffahrt die Pace, der ich
hier noch ganz gut folgen konnte, auch wenn ich doch deutlich schwerer bin wie
Bergfloh Aßmann, der die steile Straßenauffahrt im Wiegetritt und auf dem
großen Blatt drückte!
Oben gab`s frische Getränke,
dann ging`s in die nicht ganz ungefährliche Abfahrt vom Auersberg, wo ich
Guidos Hinterrad aber ganz gut halten konnte. Nach der folgenden Abfahrt in
Richtung Sosaer Talsperre ging’s in die zweite Auersbergauffahrt über die
Riesenberger Häuser, die Guido – dessen Diesel mittlerweilen auf
Betriebstemperatur lief – komplett von vorne fuhr, während ich im Windschatten
nur die Stollen seinen Hinterreifens zählen konnte. Mehr war hier leider nicht
drin – wenn ich denn das Ziel heute noch sehen wollte. Ich biss mich also fest,
konnte Guidos Tempowechseln folgen und so erreichten wir erneut den höchsten
Punkt des Rennens, wo es nochmals frische Bottels gab und wir in das „Meer“ der
langsamen Kurzstreckler eintauchten, die sich den Auersberg „hinunter
hangelten“. Guido ging hier leider etwas forscher zu Werke, und so verlor ich
hier den Anschluss, den ich auch auf dem folgenden Flachstück – um den
Auersberg herum – nicht wieder herstellen konnte. Viel zu viel Verkehr auch auf
dem Weg hinunter zur Sosaer Talsperre, was bei Höchstgeschwindigkeit zu
teilweise grenzwertigen Situationen führte und vom Veranstalter nochmal
überdacht werden sollte. (Sorry Rico, ist aber auch mein einziger Kritikpunkt
an diesem schönen Rennen)!
Unten angekommen ging`s über
die Staumauer, wo ich Guido nochmal sah, der ca.100 Meter vor mir im Wald entschwand.
An der Straßenkreuzung Eibenstock gab`s wie besprochen die Bottel für die
letzten 30km, dann bog ich in die finale Runde um die Eibenstocker Talsperre
ein. Ich hing mittlerweilen schon ganz schön in den Seilen, als mir auf dem
windanfälligen Straßenabschnitt in Richtung Schönheide plötzlich die beiden
Starkbrüder in Spazierfahrt entgegen radelten und nach dem richtigen Weg
fragten, was ich kurzzeitig für eine Halluzination hielt. Ich musste mich erst
mal kneifen, um sicherzugehen dass mein Ohr nicht noch an der Matratze klebt
und der Wecker doch erst in 20 Minuten klingelt. Nix, der Arm tat weh – also
vom Kneifen, und so ging`s mit den beiden TBR’lern, die zwischenzeitlich von
einem verwirrten Streckenposten in Richtung Ziel nach Eibenstock geleitet wurden,
an selbigem vorbei, und weiter in die richtige Einflugschneise zur
Talsperrenumrundung. Die Alleinfahrt der letzten Kilometer ging nicht spurlos
an mir vorbei, und so konnte ich dem Tempo der beiden nur bis zum nächsten
Anstieg folgen. Den restlichen Weg um die Talsperre ging ich dann quasi zu Fuß,
um nicht zu sagen „auf allen Vieren“, da ich schon recht nah an den Krämpfen
war. In Hundshübel, oder „Col de Wauwau“ – wie Guido den Hügel liebevoll nennt,
gab`s noch eine rettende Cola von meiner Liebsten, dann brachte ich die letzten
10 Kilometer hinter mich.
Nach 3:40 Std. erreichte ich
das Ziel in Eibenstock als gesamt 5.er und erster der AK „Midlife-Crisis“.
Sebastian und Immanuel holten übrigens Guido und Christopher Maletz wieder ein
und belegten nach Absprache Platz 1 und 2, Guido zeitgleich auf 3 und Maletz
mit 3 Minuten Rückstand auf Platz 4. Sebastian Küfner stand mit Reifenschaden etwas
länger im Wald, wurde aber noch 7.er. Die beiden Platzierten meiner AK
schafften es leider nicht zur Siegerehrung, vermutlich wollten Sie pünktlich
nach Hause um das Musikantenstadl nicht zu verpassen, wo heute Andrea Berg und
Hansi Hinterseer trällerten. Was soll`s, auch wenn das heute keine
Glanzvorstellung war: The Show Must Go On.
Euer Straßenfahrer
Ergebnisse und alle Infos zum
Rennen guckst Du hier:
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