16.06.2013
steil – steiler – „sausteil“
– malevil cup! Ich dachte es gäbe keine Steigerungsform über dem Superlativ,
die von „sausteil“ durfte ich am vergangenen Samstag jedenfalls kennenlernen.
Bei der 14. Auflage des beliebten Klassikers im Zittauer Gebirge, welcher bei
mir erstmalig im Programm stand, wurden auf der Langstrecke die Tschechischen
Meisterschaften im XC-Marathon ausgetragen, was die Leistungsdichte dieser
Veranstaltung zusätzlich verschärfte. Zur Wahl standen 3 Streckenlängen zu 40,
65 und 100 Kilometern, mit 1200, 2000 und 2900 Höhenmetern. Etwas blauäugig und
ohne Kenntnis der Strecke, meldete ich natürlich für die 100km, was ich im
Laufe des Samstages noch mehrfach verfluchen sollte. Die Langstrecke ist zwar meine
Stärke, Klettern kann ich auch, aber was mich hier erwartete, war dann doch
etwas „too much“ für den Straßenfahrer. Mit den endlosen, giftigen und zum Teil
unfahrbaren Anstiegen – und es gab ausnahmslos nur diese – konnte ich mich noch
anfreunden, die steilen, verblockten und nicht ganz ungefährlichen Abfahrten
waren dagegen gar nicht mein Ding. Jedenfalls nicht ohne Streckenkenntnis und
im Rennmodus. Nicht falsch verstehen, Spaß hat´s gemacht, aber ohne vorherige
Besichtigung der Downhill’s kann man aus meiner Sicht hier kein „Ergebnis“
einfahren. Hier habe ich dann auch, mit viel Respekt, die meiste Zeit liegen
gelassen.
Trotzdem lief das Rennen ganz
gut an, ich konnte mich nach dem Start, der auf dem Marktplatz von Jablonne v
Podjestedi stattfand, in der ersten Verfolgergruppe, zusammen mit den beiden
TBR´lern Basti und Guido, behaupten, verlor jedoch nach ca. einer ¾ Stunde
meinen Radcomputer, den ich nicht im Wald zurücklassen wollte und wendete
kurzentschlossen, um ihn nach kurzer Suche dann auch wiederzufinden. Basti, der
mich zu diesem Zeitpunkt passierte und eine Panne meinerseits vermutete, bot
mir noch seine Hilfe an, was ich sehr zu schätzen weiß und mich hiermit nochmal
bedanke! Also noch mal Glück gehabt, keine Verluste, aber der Zug war natürlich
abgefahren, und mit Ihm die Chance auf ein halbwegs passables Ergebnis.
Aufgeben wollte ich aber trotzdem nicht, die meisten Kilometer lagen ja noch
vor uns, also versuchte ich wieder an die Gruppe heranzufahren, was in
Anbetracht des entstandenen Rückstandes, von ca. 5 Minuten, recht aussichtslos
schien, da vorne natürlich auch nicht getrödelt wurde. Basti stand seinerseits
dann kurze Zeit später im Wald. Auch ich bot ihm hier meine Hilfe an, aber er
sprach von einem Riss in der Seitenwand, an dem er dann mit längerer Standzeit
reparierte und danach auch „nur“ noch zu Ende fuhr.
Die Strecke lag mir - wie
schon gesagt - überhaupt nicht, als Trainingsrennen konnte ich dem Ganzen dann
aber schon noch etwas Freude abgewinnen. Das Wetter passte, die Sonne lachte,
über die Streckenverpflegung des Veranstalters konnte man sich auch nicht
beschweren und nach ca. 75 km waren dann auch die meisten Höhenmeter
überwunden. Ein kleiner Ausrutscher unterlief mir dann aber trotzdem noch, als
mein Vorderrad in einer eigentlich unspektakulären, gekiesten Waldabzweigung
den Grip verlor und abschmierte. Eine kleine Unachtsamkeit, die wohl an der
einsetzenden Erschöpfung lag, die mir langsam aber spürbar in die Glieder
kroch. Etwas Epidermis musste ich hier zurücklassen, aber nichts was - die
schmerzhafte Rippenprellung mal ausgenommen - in 10 Tagen nicht verheilen würde.
Als dann auch endlich die
letzten, schlammigen (maßlose Untertreibung!) Wiesen und Waldwege „durchquert“
waren, war ich schon wirklich froh als die Malevil Ranch endlich vor mir
auftauchte. Hier ging´s noch einmal ums Karree, dann war´s endlich geschafft.
Ohne die Sucheinlage im Wald,
die Sanitätspause, die 2 hartnäckigen Kettenklemmer, einer gebrochenen
Flaschenhalterung und mit etwas Streckenkenntnis wäre auch die Zeit bzw. die
Platzierung erträglich gewesen, die ich hier gar nicht erwähnen möchte.
Mit meiner derzeitigen Form
bin ich jedenfalls ganz zufrieden, und auch die Trainingseinheit am folgenden
Sonntag, mit den Freunden des F.A.S.T. Teams, lief schon wieder ganz gut. Mal
sehn wie´s so weitergeht…
Bis die Tage.
Euer Straßenfahrer
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