Mittwoch, 3. Juni 2015

17. Erzgebirgsradrennen Markersbach



31.05.2015



Eigentlich wollte ich mich an dieser Stelle über die Gründe meiner Nichtteilnahme beim diesjährigen Gran Fondo Nove Colli auskotzen, was aber ausfällt, denn, und so hab ich das von meiner Oma gelernt: „glücklich ist, wer schnell vergisst, was nicht mehr zu ändern ist!“ Punkt.

Also nach vorne schauen, und da wartete am vergangenen Sonntag der Klassiker schlechthin im Westerzgebirge. Nämlich das Erzgebirgsradrennen in Markersbach. Kein Straßenrennen, mit einem richtigen MTB Rennen hat`s aber auch nicht viel gemein. Mehr so eine Art Mittelstrecken-Schotterpisten-Bergfahrmeisterschaft, von Markersbach übers Oberbecken, hinauf auf Sachsens höchste Erhebung, den Col de Fichtel, und Retour. Zusammen 1160 Höhenmeter auf 47km - mehr oder weniger - geschotterter Waldautobahn. Trailanteil beachtliche 0,01%, jedenfalls wenn man den Waldweg vorm Schlussanstieg in Markersbach als Waldpfad betrachtet. Prinzipiell also doch irgendwie Straßenrennen, dass Twentyniner hatte ich natürlich trotzdem im Gepäck.

Die Woche nach dem zurückliegenden Trainingslager in der Emilia Romagna, verbrachte ich mit einigen Regenerationseinheiten, die Vorbelastung lief recht ordentlich, und am Sonntagmorgen gab es dann keine Ausreden mehr. Ich fühlte mich fit und ausgeruht für das anstehende Gemetzel. Das jedenfalls versprach die Startliste des 47km Rennens, und da hatten sich so einige namhafte Heizer eingeschrieben.

Gestartet wurde erst 11 Uhr und das hieß lange Ausschlafen, frisch geflockten Haferporridge spachteln, einige Cafés schlürfen, Frühstücksfernsehen, Verdauungsschläfchen, gemütlichen Anreise und auch das Wetter stand heute auf unserer Seite, denn es gab Sonne satt. Einziger Wermutstropfen, die Parkplatzsuche am Startgelände. Ich vermute mal ein neuer Teilnehmerrekord, denn trotz zeitiger Anreise konnte ich nur mit Trick17, gutem Zureden und der Hilfe einiger verständnisvoller Ordner, zu einem mir bekannten und noch freien Parkplatz gelangen, sonst gab es auch nur noch vereinzelt Plätze an der Startnummernausgabe am Unterbecken.

Nachdem ich, zusammen mit S. Heinke,  den Start der kleinen 28km Runde angeschaut und mich danach ausgiebig eingerollert hatte, ging’s in die schon gut gefüllte Startaufstellung. In Reihe eins, zwischen Sebastian und Immanuel Stark, war noch ein Plätzchen frei und auch meine zweite Trinkflasche konnte ich in letzter Minute an die Frau von Teamkollege Thomas Peschke abgeben, die sich auf den Weg zum Col de F. machte, um uns dort zu Verbotteln.

Es war also angerichtet, das Feld scharrte mit den Hufen und pünktlich 11Uhr ging`s dann auch los. Erst mal neutralisiert bis zur Oberbeckenstraße, dann wurde freigegeben. Zwei Fahrer von Bikestore-Racing, die mit dem Crosser unterwegs waren, setzten sich an die Spitze und zogen das Feld in Richtung Abzweig Oberer Lautenweg. Auf Position 3 und im Windschatten von C. Linke war das recht komfortabel, am Abzweig gab`s das übliche Positionsgerangel, wo ich mich wieder in zweiter Reihe einordnete. Im Anstieg zum Oberbecken passierte nicht wirklich viel, oben ging ich dann kurz in die Führung, lies das Gas etwas stehen und entzerrte das Feld auf der Rollerbahn, bevor es dann in die Abfahrt zum Ephraimhaus ging, mit der ich noch immer nicht das Kriegsbeil begraben habe.

Ich ordnete mich am Hinterrad von Vereinskollege Sascha Heinke ein, der es auf dem Oberrohr sitzend (!!!) ganz ordentlich laufen ließ. Lebendig unten angekommen, hatte ich mir auf die Spitzengruppe trotzdem die üblichen 15 Sekunden eingefahren, die ich heute aber relativ schnell wieder auffahren konnte, was mich aber trotzdem einige Körner kostete.

Als ich wieder über den Lenker schauen konnte, prüfte ich erst mal die Anwesenheit, und da waren heute folgende Protagonisten an Bord: Sebastian und Immanuel Stark, Felix Fritzsch, der Deutsche Meister im XCM Markus Werner, Jan Bretschneider, Sascha Heinke, der Mann mit den 2 Vornamen Michael Benjamin, Teamkollege Thomas Peschke, Lars Heinecke und eben meine Wenigkeit. Als sich die Meute gesammelt hatte, begannen aber auch schon die ersten Auflösungserscheinungen, als Sebastian und Felix ernst machten. Anfänglich war da auch Jan Bretschneider dabei, dem Tempo des Duos bis zum Col de F. konnte er dann aber auch nicht wiederstehen und gesellte sich zu unserer Verfolgergruppe, aus der sich zwischenzeitlich Thomas Peschke und Lars Heinecke nach hinten verabschiedeten.

Die Bergwertung am Col sicherte sich Sebastian vor Felix, verfolgt von Jan Bretschneider und dem Deutschen Meister im XCM Markus Werner, Sekunden dahinter Sascha Heinke, der Mann mit den 2 Vornamen Michael Benjamin und der Straßenfahrer himself. Sascha und Benjamin zogen auf der Abfahrt mächtig am Hahn und so rollte die Verfolgergruppe im Flachstück wieder zusammen. Immanuel, der wohl kurzzeitig hinten rausfiel (warum auch immer) rollte an der letzten richtigen Steigung vor Markersbach wieder zur Gruppe auf, und startete hier auch gleich richtig durch. Aua, das tat auch im Windschatten weh! Folgen wollte bzw. konnte hier nur noch der (kann man gar nicht oft genug wiederholen!) Deutsche Meister im XCM Markus Werner. Oben waren wir jetzt also nur noch zu dritt, und der Vorsprung auf ca. 20 Sekunden gewachsen.

Die restlichen Kilometer bis Markersbach machte der Deutsche Meister im XCM Markus Werner und Immanuel ganz ordentlich Druck, der alte Mann hielt sich hier bissl zurück und sammelte Paar Körner fürs Finale. Immanuel war das natürlich gar nicht recht, aber im Finale fährt bekanntlich jeder auf seine Rechnung und Paar Führungswechsel bin ich natürlich auch mitgegangen, um die Verfolger nicht aufschließen zu lassen.

Eingangs der finalen Steigung ermahnte ich den Deutschen Meister im XCM Markus Werner, das Ganze doch nicht zu verbissen zu sehen ...“ist doch nur`n Radrennen“! Seinen Gesichtsausdruck konnte man trotz Airohelm und Vollvisier recht gut erkennen, was auch bei mir ein breites Grinsen erzeugte. Dabei wiederum, verpasste ich etwas den sehr frühen Antritt von Immanuel, der das Ganze dann wohl doch nicht so witzig fand.

Ich setzte Immanuel nach, der Deutsche Meister im XCM Markus Werner grübelte wohl noch etwas über meine Aussage und verweigerte scheinbar den Bergsprint. Immanuel war heute jedenfalls nicht mehr einzuholen, und finishte 7 Sekunden vor mir auf Platz 3. Damit hatte ich das Gesamtpodest leider knapp verfehlt, die Altersklasse Sen2 aber klar gewonnen. Und das noch vor dem erstplatzierten der Sen1 Klasse, dem Deutschen Meister im XCM Markus Werner. Mehr hatte ich heute nicht erwartet, auch wenn etwas mehr schon möglich war. 



Teamkollege Thomas Peschke fuhr heute auch in die Top 10 und in seiner Klasse, Sen1, in die Top 5. Alle anderen Steinbiker starteten im 28km Rennen, bzw. bei anderen Veranstaltungen….da folgen die Ergebnisse wie immer im Steinbikes-Raceticker.

Alles weitere zum Rennen und den Ergebnissen guckst Du hier:


Bleibt gesund und bis die Tage.

Euer Straßenfahrer

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